Im Garten gehasst – auf dem Teller geliebt
Pünktlich um den Frühlingsbeginn und den ersten wärmenden Sonnenstrahlen spriesst er, der Bärlauch: dieses Jahr waren schon Ende Februar die ersten zarten Blätter zwischen dem braunen Vorjahreslaub zu erkennen. Die einen von uns streifen durch die Wälder auf der Jagd nach dem schmackhaften Gewächs, die anderen versuchen im eigenen Garten dem Kraut vergebens Herr zu werden.
Am 20. Februar 2020 habe ich die ersten zarten Bärlauchblätter in unserem Garten geerntet. Seit dem hat das Corona Virus die Welt, sowohl das globale Geschehen als auch das Leben in der Nachbarschaft im Griff. Geschäfte müssen schliessen, Betriebe schicken ihre Mitarbeiter ins Heim-Büro und älteren oder kranken Personen wird geraten Zuhause zu bleiben. Die Natur hingegen entwickelt sich, zeigt ihre Blütenpracht ungeachtet der menschlichen Probleme. Vielleicht gibt sie damit auch dem einen oder anderen von uns die Möglichkeit, Kraft zu tanken und die Gelassenheit, diese schwierige Lage etwas besser zu überstehen.
Nicht zuletzt darum habe ich mich entschlossen, trotz den momentan wichtigeren Dinge im Leben, eine Beitragsserie über Bärlauch und seine vielfältige Verwendung in der Küche zu starten – vom ersten Blatt über die Blütenknospe bis hin zum Wurzelknollen im Herbst. Begleitet von Allerlei Wissenswertem zu diesem Kraut.
Von der ursprünglichen Idee, in unserem Garten Bärlauch sammeln zu können, habe ich aufgrund der aktuellen Situation abgesehen. Ich stelle aber gerne auf Bestellung Sträusschen mit Bärlauchblättern auf den Briefkasten zum Abholen bereit (peter_jann@yahoo.de; 062 822 59 79).
Doch was hat dieses zierlich-wuchernde Lauchgewäch mit dem Bär zu tun, der ihm seinen Namen gab? Abgemagert nach strengen Wintern und mangels kulinarischen Alternativen taten sich wohl früher die ausgehungerten Bären im Frühling an den schmackhaften Blättern gütlich, wer weiss. Bärlauch ist aber nicht nur intensiv im Geschmack, sondern auch gesund. Doch dazu mehr im nächsten Beitrag. Vorerst ein erster Vorschlag zur Verwendung der zarten Blätter.
Bärlauch-Zitronen-Hüttenkäse-Häppchen zum Apéro – wunderbar!
Zutaten:
- Eine Handvoll junger Bärlauchblätter
- Ein Becher Hüttenkäse
- Eine Zitrone (ungespritzt)
- Salz, weisser (!) Pfeffer
- Gesalzene Kapern (wer’s gerne hat)
- Brotscheiben oder Pumpernickel
Zutaten 
Schneiden 
Bärlauch und Hüttenkäse 
Und noch etwas Würze mit Zitrone Gemischt 
auf dem Brot 
und in Stücke zerschnitten.
Zubereitung:
Bärlauch mit Wasser abspülen, schleudern und fein schneiden, Zitronenschale raspeln und beides mit dem Hüttenkäse mischen. Salzen und peffern. Wer’s gerne hat, kann nach Belieben gesalzene Kapern beifügen. Mischung auf die Brotscheiben geben. Diese in mundgerechte Apérohäppchen schneiden. Fertig.