Halali im Gönert – vielfältige Jagd
«Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung!» mit diesen Worten begrüsste bei fast winterlichem Schneetreiben Daniel Rebsamen, Präsident der Jagdgesellschaft Unterentfelden und seine drei KollegInnen die 20-köpfige Teilnehmerschar. Mit dabei auch Aischa und Leika, die beiden Jagdhunde und Hauptakteure bei der «Schweissspursuche».
Erstaunlich: Trotz der vielen Menschen, die den Gönert von früh bis spät bevölkern wird hier auch gejagt. Gemäss kantonalen Vorgaben schiesst die Jagdgesellschaft z.B. jährlich 36 Rehe. Nicht zum Selbstzweck, sondern weil es sonst zu viele Rehe gäbe, die dann die jungen Bäume fressen. In dieser Funktion unterstützen die Jäger also auch den Förster. Die Aufgabe der Jagdgesellschaft umfasst aber deutlich mehr: Jäger beobachten den Gesundheitszustand der Tiere, sie führen Zählungen durch oder tragen Sorge, dass in unseren Wäldern unerwünschte Pflanzen, sogenannte Neophyten, nicht Überhand nehmen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist der Einsatz ein Unfällen mit Wildtieren. In solchen Fällen kümmern sie sich um toten oder verletzten Tiere. Übrigens: das Nichmelden eines solchen Unfalls gilt als Fahrerflucht und wird bestraft.
Die Aufgaben der Jagdgesellschaft umfassen aber deutlich mehr. An drei Stationen erklärten und demonstrierten uns die Mitglieder der Jagdgesellschaft wie man Jäger werden kann, welche Tiere im Wald vorkommen, welche geschossen werden, und wie Aischa und Leika, die beiden Spürhunde eine vorbereitete Blutspur, im Jägerjargon «Schweissspur», bis zum Ziel, eines Fellstückes verfolgen konnten.
Die Ausbildung beinhaltet neben einer fundierten und regelmässig zu wiederholenden Schiessausbildung auch viel Theorie und Praxis zur Ökologie des Waldes und der Tiere, aber auch zur Hygiene bei der Verarbeitung der erlegten Tiere und zum Halten und Führen von Jagdhunden. Jagdhunde sind wichtig beim Verfolgen von angeschossenen oder durch Autounfälle verletzte Wildtiere.
Von den heimischen Wildtieren inklusive Vögel sind nur deren 22 jagdbar. Dabei sind, wie in der Schweiz üblich, die Vorschriften von Kanton zu Kanton verschieden. Obwohl der Feldhase geschossen werden darf, verzichten die Jagdgesellschaften aufgrund der geringen Populationsgrösse auf den Abschuss. Der Fuchs hingegen wird, ähnlich wie das Reh, regelmässig ins Korn genommen. Im Visier sind dann vor allem kranke oder verhaltensauffällige Tiere, die keine Scheu von den Menschen mehr haben.
Verletzte Tiere, durch Unfall oder angeschossen, verlieren Blut. Diese Blutspur wird als «Schweissspur» bezeichnet. Speziell ausgebildete Jagdhunde können solche Spuren über 2000 m weit verfolgen. Wie bei den Menschen sind die Talente und Motivation auch bei den Hunden unterschiedlich verteilt. Und so zeigte sich Spürhündin Aischa von Jagdaufseher Urs Senn etwas disziplinierter und zielstrebiger als Leika, die «Gelegenheitspürhündin» Leika des Vereinspräsidenten Daniel Rebsamen. Schliesslich haben aber beide beeindruckt und erhielten ihre Belohnung.
Als Belohnung für alle gab es zum Abschluss ein wärmendes Feuer mit Hirschbratwürsten.
Anbei ein Paar Bilder von Organisator Peter Jann
Und hier noch ein Paar Bilder von Andreas Ott